Start - Leichtathletik - Laufen - Berlin Marathon 2009 / SCM mit 9 Athleten beim Berlin Marathon im Ziel
Alles überragend die Einlaufzeit von Christian Schwab, der bereits nach 2.38.46 Std. die Ziellinie überquerte und damit für seine langen und harten Trainingseinheiten belohnt wurde. Selbst die relativ hohen Temperaturen steckte der Ausdauerathlet aus Memmelsdorf ohne Probleme weg, was die nahezu identischen Laufzeiten der ersten und zweiten Marathonhälfte bestätigen. Platz 161 im Gesamteinlauf bei ca. 40000 Startern war der Lohn seines beherzten Laufes.
Als zweitbester Läufer aus dem starken SCM Team lief Dr. Franz Rudel ins Ziel. Im ersten Abschnitt noch im Zielkorridor für eine Zeit unter 2 Std. 40 min, musste der seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen und kam schließlich noch in sehr guten 2.43.56 Std. am Brandenburger Tor an. Unter der begehrten 3 Std. Grenze finishte Michael Sommer, was für ihn eine persönliche Bestzeit darstellt. Die 3 Std. Marke verfehlte Jürgen Guth (3.01.31 Std.)nur knapp. Aber auch die Zeiten von Dr. Frank Einwag (3.12.29 Std.), Oli Erben (3.14.22 Std.) und Günther Dotterweich (3.45.14 Std.) unterstreichen die mannschaftliche Stärke und Geschlossenheit der Marathongruppe im SCM. Das Ergebnis komplettiert schließlich Thomas Göller, der bei seinem ersten Berlinmarathon in 5.12.10 Std. nach einem harten Stück Arbeit die Ziellinie überquerte.
Als schnellste Frau aus dem Bamberger Raum und ebenfalls für den SCM am Start erreichte Diana Popp das Ziel. In ausgezeichneten 3.31.30 Std. blieb die Stoppuhr für die ausdauerstarke Athletin stehen. Sie verbesserte mit diesem Lauf ihre persönliche Bestzeit um sage und schreibe um 8 Minuten und rundete damit das überragende Ergebnis der Laufgruppe des SC Memmelsdorf ab.
Bericht der Einzelschicksale, sog. persönliche Reflektion des Laufes:
Günther Dotterweich:
Die erste Hälfte in neuer Halbmarathonbestzeit getoppt ( 1:39:17 )
Die zweite Hälfte wegen Wadenproblemen gefloppt.
Gesamtzeit 3:45:14.
Letztendlich bin ich trotzdem wieder Stolz diese Strecke bewältigt zu haben.
Für den nächsten Marathon wird dann eben noch mehr trainiert oder die Rollen geschmiert.
Günther
Diana Popp
Nach der Zwangspause letztes Jahr hatte ich mir diesmal vorgenommen endlich nach einem richtigen Trainingsplan eine vernünftige Vorbereitung durchzuziehen um vielleicht meinem Traum einmal unter 3:30 Stunden über die Ziellinie zu laufen ein Stückchen näher zu kommen. Die letzten 10 Wochen stand dann auch wirklich das Laufen im Vordergrund. Wie immer von meiner treuen vierbeinigen Laufpartnerin Bille begleitet lief das ganze nach kleinen Startschwierigkeiten (die ersten beiden langen Läufe musste ich gleich ausfallen lassen) auch ganz gut an. Viel gebracht haben mir die schnellen Läufe mit den laufverrückten Männern des Vereins. Und dann war da ja noch Oli, der mich nie hängen ließ und sich zu jeder Tages- oder Nachtzeit opferte mit mir die Runden zu drehen.
Meiner Meinung nach gut vorbereitet ging ich dann auch an den Start, um dann gleich den größten Anfängerfehler den es gibt zu machen. Viel zu schnell bin ich die ersten Kilometer angegangen, was dann auch frühzeitig zu den ersten Problemen führte. Meine Oberschenkel waren schon bei Kilometer 15 vollkommen übersäuert und was dann kam war eigentlich nur noch Quälerei. Nach der Hälfte dachte ich dann schon aufs aufgeben, aber irgendwas hat mich dann doch immer weiter getrieben. Kilometer um Kilometer, von Versorgungsstation zu Versorgungsstation. Der herausgelaufene Zeitpuffer der ersten Kilometer war dann auch bald erschöpft und ich hatte das Gefühl ich schleiche nur noch. Dass es dann doch noch zu einer Zielzeit von 3:31:30 Std. gereicht hat, hat mich selbst erstaunt und stolz gemacht, dass ich durchgehalten habe. Auch wenn es nicht ganz gereicht hat zu meinem Traum, bin ich zufrieden meine Bestzeit um fast 8 Minuten verbessert zu haben.
Franz Rudel
Flasche leer
Für mich konnten die Laufbedingungen in Berlin nicht besser sein. Absolute Windstille und angenehme Wohlfühltemperatur, im Startblock diesmal reichlich Platz und freie Bahn vom Start weg. Mit guter, aber nicht optimaler Vorbereitung in Berlin angetreten, ohne Schnupfen oder sonstige limitierende orthopädische Probleme. Aber selbst nach ein paar Tagen Entspannung fühlte ich mich, wie schon seit einigen Wochen, körperlich erschöpft, abgeschlagen, sozusagen im sportlichen burn out Syndrom.
Aber na ja, dachte ich mir. Im Wettkampf und dazu noch auf der Speedstrecke von Berlin könnte trotzdem ein Lauf in der Nähe der persönlichen Bestzeit möglich sein.
Nach dem Startschuss von Bundesjogi Löw konnte ich auf der erste Hälfte des Laufes noch ganz gut ziehen, meine Kilometerzeiten waren bis dahin im Zielkorridor. Danach wurde es immer beschwerlicher, kraftlose Beine, immer kürzer werdende Schritte. Ich musste mir eingestehen, dass meine persönliche Zielsetzung wohl nicht mehr zu halten sein wird. Der Körper machte nicht mehr das, was der Kopf versuchte vorzugeben. Dass ich stetig von anderen Läufern überholt wurde, ging mir auch ziemlich an die Nieren. War auch schon mal andersrum! Selbst der wilde Eber konnte meinen Einbruch auch nicht mehr stoppen und ich beschloss schließlich, den Lauf wenigstens anständig ins Ziel zu bringen, ohne dabei weiter ans absolute Limit zu gehen. Die euphorischen Anfeuerungsrufe des großartigen Berliner Publikums konnten mir leider auch keinen Schub mehr verleihen, wenn ich sie auch genoss. Versöhnlicher Ausklang bei der Passage durch das Brandenburger Tor. Das Stimmungshoch hier war reichlich Lohn für die mühsame Vorbereitung, und der Zieleinlauf sowieso. Auf den letzten Metern musste ich schließlich sogar noch ein bisschen Gas geben, um wenigstens gerade noch unter die 2 Std. 44 min. Marke zu schlüpfen.
Und da stand er schon, der Schwabi, mit geballter Faust und ich wusste sofort Bescheid! Super!
Persönliches Fazit: Mit 2.43.56 Std. im Ziel war ich mit meiner Leistung insgesamt zufrieden, nicht mehr und nicht weniger.
1.HM-Zeit:1:19:292.HM-Zeit:1:24:26, damit klare Aussage:
Flasche leer, nach langer, kräfteraubenderSaison. Regeneration tut Not. Und ich freue mich, ehrlich gesagt, so richtig darauf.
P.S.: Glückwunsch allen SCM-Finishern, auch wenn vielleicht nicht jede/r mit ihrem/seinem persönlichen Ergebnis ganz zufrieden war/en.
Mit 9 SCM Läufern in Berlin im Ziel, für mich auch eine kleine Sensation.
Und:Schwabi für dein überragendes Ergebnis: Hut ab, meine maximale Hochachtung.
Franz
Christian Schwab
Ich hab´s geschafft.
Ich hab´s geschafft. Es hat wirklich geklappt und ich konnte die nächste Schallmauer brechen. Die 3 Tage Messe wurden doch wieder erfolgreich aus dem Kopf verdrängt und ich konnte mich voll und ganz auf meinen Lauf konzentrieren. Aber nun mal der Reihe nach…
Früh war ich sehr nervös und konnte es kaum erwarten aufzustehen. Von da an bin ich eigentlich schon in der Aufwärmphase und total auf den Lauf fokusiert. Das erscheint vielleicht etwas übertrieben, hilft mir aber die Spannung aufzubauen, die sich dann beim Sartschuss entlädt. Während der Fahrt in der U-Bahn zum Start habe ich mal meinen Puls gefühlt: ca. 86!!! Huh, war ich aufgeregt und konnte kaum die Füße still halten. Ich war über jeden Meter froh den ich gehen konnte. Nur nicht sitzen müssen. Von der Haltestelle Friedrichsstraße, war es dann auch ein schönes Stück zu laufen und ich ließ mich mit der Masse zum Startbereich treiben. Alleine das ist es schon wert nach Berlin zum Marathon zu kommen. Diese Menschenmassen zu sehen. Pünktlich um 8 Uhr war ich dann auch schon bei unserem Treffpunkt, dem Elite-Zelt. Und schon kamen Haile und Jogi um die Ecke. Der gute Jogi steht etwas deplatziert neben Haile rum, ich freue mich aber, dass ich nun den Laufgott ( natürlich ist hier Haile gemeint ) auch mal live sehen kann. Dann geht es zum Einlaufen ( und Entleeren der letzten Darm- und Blaseninhalte ) mit Franz und Jürgen, auf die kurze Pendelstrecke. Ich fühle mich erstaunlich fit. Die letzten Jahre war das nicht der Fall. Da hatte ich immer irgendwelche Wehwehchen im Vorfeld ( die mich aber dann im Rennen auch nicht mehr gestört haben ). Diesmal ohne Stress sind wir rechtzeitig in den Block gegangen, der allerdings proppenvoll war. Wiedermal waren hier Unmengen Leute drin, die hier nichts zu suchen haben. Aber das bringt mich dann auch nicht mehr aus der Ruhe. Wir sehen, dass im Block neben uns nur ein Bruchteil der Leute steht, schieben uns bis zum Begrenzung und klettern darüber. Toll, endlich Platz. Wir stehen direkt vor dem Block A der Spitzenläufer und können so von Anfang an unser Tempo laufen. Auch ein Novum für mich.
Startschuss! Es geht los. Von Beginn an finde ich mein Tempo, wobei der erste Km noch relativ langsam ist ( 3:44 ). Dann liegen ich immer zwischen 3:40 und 3:42. Das Tempo laufe ich relativ locker, aber mit einer gewissen Spannung. Leider kann mich Franz diesmal nicht begleiten. Schade im Team läuft es sich nämlich leichter. Meine Konzentration ist immer noch sehr hoch. Auf keinen Fall möchte ich am Anfang überdrehen und zu viele Körner lassen. Immer locker bleiben, nicht zu sehr drücken, einfach laufen lassen. Dabei hilft mir, dass ich kürzlich gelesen habe, dass man in jeder Situation eine Motivation finden kann. Man muss nur bereit sein danach zu suchen. So versuche immer mich abzulenken indem ich mir die Zuschauer ganz genau ansehe und beobachte was um mich herum passiert. Ich will so viel von dieser Stimmung aufnehmen wie es nur geht, denn wer weiß, ob ich noch einmal in diese Situation komme. So laufe ich das Tempo irgendwie nebenbei und spare dabei etwas Kraft. Wenn ich allerdings merke dass ich etwas überdrehe, bremse ich mich etwas ab. Den Halbmarathon passiere ich schon nach 1:17:55. Das ist die 2. schnellste Zeit die ich je gelaufen bin und 40s schneller als letztes Jahr. Das Tempo werde ich sicherlich nicht durchhalten können. Aber wird es am Ende reichen um unter 2:40 zu kommen? Die nächsten Kilometer werden etwas schwerer, wahrscheinlich, weil man noch die lange Strecke sieht, die vor einem liegt. Da kommt man schon ins Grübeln, ob man nicht doch etwas zu schnell angegangen ist und einem am Schluss der Saft fehlt. Ich versuche mich wieder mit der Stimmung am Straßenrand hochzuziehen und nachdem ich 5km etwas drücken musste, fallen mir die nächsten 5-6km wieder erstaunlich leicht und meine Zeiten liegen immer noch zwischen 3:40 und 3:46. Das sieht alles sehr gut aus. Ab und zu werde ich als thoni erkannt oder Bekannte rufen mir zu. Das baut auf. So leicht bin ich noch nie zwischen km 26 und 32 gelaufen. Das ist vielleicht der Lauf meines Lebens. Mir gefällt das Motto und ich sag es mir immer und immer wieder, denn nun kommen die schwersten Kilometer. Wenn ich immer im Bereich um 3:50 laufe, sollte ich leicht unter 2:40 kommen, ja es ist sogar eine 2:37 drin, womit ich vorerst an der Spitze der oberfränkischen Bestenliste stehen würde. Aber wie das so ist, kommt es dann doch ganz schnell anders und ich merke wie meine Beine immer schwerer werden. Jetzt muss der Kopf stimmen, sonst machen meine Beine nicht mehr mit. Wie schon vorher versuche ich immer locker zu bleiben und mich abzulenken, so dass ich zumindest eine 3:55 noch halten kann. Läufern die mich überholen kann ich schon lange nicht mehr folgen. Ist aber auch egal, mein Ziel steht fest und das werde ich erreichen, wenn ich jetzt keine Fehler mehr mache. Dann sehe ich das Brandenburger Tor in verdammt weiter Ferne. Das sind noch mal sehr harte Meter und ich laufe wie in einem Tunnel. Sehe und höre nicht meine Familie, die bei Km41 steht. Als ich dann aber durchs Brandenburger Tor laufe gibt es kein halten mehr. Auch ohne Brille sehe ich die Uhr bei 2:38:... stehen. Das reicht locker und ich kann die letzten Meter genießen, jubeln, Gänsehaut, halt das volle Programm. Im Ziel bin ich dann allerdings total erschlagen. Aber überglücklich!!! Es ist geschafft. Die 2:40 und schmerzliche Erinnerung ans letzte Jahr abgehakt. 2:38:46, unglaublich!
Nicht mehr zu toppen, da bin ich mir nun ganz sicher. Kurze Zeit später ist auch schon Franz da und ich kann mein Glück teilen. Das sind die Momente für die man das ganze Jahr hart trainiert und die nur wir Marathonläufer erleben können. Versucht das mal einem Nichtläufer zu erklären. Das klappt nicht.
Und was kommt jetzt? Erst mal ganz viel Erholung, mehr Zeit für meine Lieben, die mich sowieso schon so wenig sehen und Essen nach Lust und Laune. Vielleicht starte ich bei den Trailrunning Worldmasters in Dortmund, da ich da sowieso auf der Messe bin und dies auch eine schöne Veranstaltung werden sollte. Aber richtig trainieren werde ich so schnell nicht wieder.
Euch allen wünsche ich eine schöne Regenerationsphase und für die nächsten Läufe viel Spass. Falls mal jemand einen „Mitläufer“ braucht, könnt ihr euch ja gerne trotzdem an mich wenden…
Euer Schwabi
Ziel (für Kenianer): Brandenburger Tor
von Michael Sommer
Ich bin mit dem Ziel angetreten, in Berlin 2:59:59 Std. zu laufen. Der 12 Wochen Trainings- plan war darauf abgestimmt (naja, ich bin erst in der 11. Woche eingestiegen und habe die 7. Woche komplett ausfallen lassen). Da ich gerne laufe und gerne mit Leuten feiere waren die Trainingswochen wieder mal hart.
Nachdem die erste Hürde der Startnummernausgabe überwunden war und ich am Samstagnachmittag endlich mal wieder ein Nickerchen machen konnte, fühlte sich das ganze schon viel besser an. In Gedanken sah ich mich schon durch das Brandenburger Tor einlaufen. Was für eine tolle Idee der Organisatoren, diesen symbolträchtigen Ort, als Ziel auszuwählen. So meinte ich das irgendwo gelesen zu haben.
Nach zwei Bananen am Sonntagmorgen (eine um 06:00 Uhr und eine um 07:00 Uhr) und eine große Kanne Pfefferminztee, ging es mit einem Kribbeln im Bauch Richtung Start. Nachdem Startschuss ging der Block C mit einem guten Tempo ab – die ersten 3 km unter 12 min. Allerdings merkte ich auch nach 3 km den Pfefferminztee. Austreten oder Rausschwitzen? Bei Km 6 habe ich den schnellsten Toilettengang meines Lebens hingelegt und wieder zum 3:00 h Pacemaker aufgeschlossen. Bei der ersten Wasserstelle habe ich wohl meinen Becher zu langsam aufgenommen – ca. 3-4 Nanosekunden - worauf ich glatt weggeschubst wurde. Das Wegschubsen entwickelte sich im weiteren Verlauf zu einer Nebendisziplin, was ich dann auch mit steigendem Spaßfaktor mitmachte.
Das Tempo wurde immer schneller. Bei km 15 war ich schon über 2 min schneller als geplant. Beim Halbmarathon waren es schon über 2:30 min als die geplanten 1:30 Std. Kurz überlegt: entweder auf volles Risiko und eine Zeit um 2:55 Std. versuchen oder sicher die zweite Hälfte in 1:32:29 Std.? Bei meinen zwei letzten Marathons bin ich die zweite Hälfte immer schneller als die erste gelaufen. Da ich weiß, dass die km zum Ende hin länger werden und ich mit dem Ziel 2:59:59 Std. angetreten bin, entschied ich mich für Variante 2. Das sollte doch zu schaffen sein.
Das fühlte sich dann gut an, durch das Spalier der Fasstrommler, Cheerleaders und „Forza Italia“ Rufe zu laufen. Besonders ist mir ein Araber auf einem Plastikstuhl aufgefallen, der wie wild auf zwei Plastikaschenbechern applaudierte. Das „Highlight“ der zweiten Hälfte stand mir zu diesem Zeitpunkt noch bevor. Beim km 25 noch ein Powerbar Gel Greenapple geschluckt, die Kilometer bis km 30 gezählt und letztes Powerbar Gel genommen. Tempohalten bis km 35. Dann noch 3 km bis km 38, dann Endspurt: allmählich beschleunigen und Fullspeed durch das Ziel: Brandenburger Tor. Bei km 39 traf ich noch Jürgen auf dem ich auflief. Leider konnte ich ihn nicht davon überzeugen, noch einen Gang zuzulegen. Dann spürte ich es: das Ziel. Noch eine Kurve und geht es volle Pulle ab: „Unter den Linden“. Das ist unbeschreiblich und sicherlich der Grund warum ich wieder Berlin laufen will. Dieser Anblick von tausenden Menschen, die einen wie bei der Tour de France auf der Champs d’Elysee dem Triumphbogen entgegen tragen. Das Ziel vor Augen gab ich nochmals alles. Nur noch wenige Meter und ich durchlaufe endlich das Brandenburger Tor. Ich sehe die Gummimatte am Boden. Die letzte Zeitnahme. Gleich habe ich es geschafft. Und drüber. Stoppuhr drücken. Und… 2:57..Std. Wow! Unter 2:58 Std. schneller als geplant. Wo habe ich bloß diese Zeit noch gut gemacht? Gutes Training zahlt sich eben doch aus. Doch was ist das? Ich stehe völlig allein vor dem Brandenburger Tor. Wo sind die anderen Läufer geblieben? Die laufen all schnell weiter.Panik! Sch….! Ich muss auch noch weiter laufen. Das Ziel ist erst nach dem Brandenburger Tor. Hoffentlich hat mich keiner gesehen – wie peinlich. Ich gebe nochmals Gas. Allerdings erinnere ich mich nicht mehr wieweit es dann noch war. Blick auf die Uhr: 2:59.01 Std. Yippie! Unter 3 Stunden. Geschafft. Ich habe dann gleich Schwabi und Franz getroffen, die natürlich schon längst im Ziel waren. Nachdem ich den beiden mein Missgeschick geschildert habe, beruhigt mich Franz: „Das ist auch schon vor einigen Jahren einem kenianischen Spitzenläufer passiert.“ Ich fühlte mich geehrt.
Michael
Jürgen Guth
Ich fandst zum …..!!!
Jedenfalls im Ziel. Zum Glück war Alba da und hatte schwarze Tonnen aufgestellt. Was lernen wir daraus. Beim nächsten Mal nicht so gierig trinken.
Bei Kilometer eins und dann erst wieder im Ziel hab ich ihn gesehen. Den unglaublichen Thoni-Mara. Glückwunsch noch mal, auch an die Anderen. Und vor allem der schnellsten SC-M-Frau aller Zeiten, so meint es jedenfalls der Laufopa Doc. Franz.
Nun zu meiner Wenigkeit. Erstmal muss ich mich bei Katharina, Flo und Theresa bedanken. Sie mussten in den letzten Wochen des Öfteren ohne mich auskommen. Meistens sahen sie mich nur noch in verschwitzten Laufklamotten. Richtig gefreut habe ich mich, dass sie mit in Berlin waren und uns ganz toll an der Strecke angefeuert haben. Danke auch an die anderen Motiviere, Petra, Heike mit Johanna und Karin.
Zum Lauf selbst: starker Beginn etwas schwächer zum Schluss. Ob es an der verletzungsbedingten Pause oder dem warmen Wetter gelegen habe. Wer weiß, wer weiß.
Der Zieleinlauf war jedenfalls wieder ergreifend. Emotionen beim Durchlauf!! vom Brandenburger Tor. Alle haben’s gewusst, bis auf einen. Kleiner Tipp: Das nächste Mal an den Ski-Fahrer orientieren. Die machen vorher auch eine Streckenbegehung. Bitte nicht krumm nehmen die Spitzfindigkeiten.
Nächste Jahr sehen wir uns vielleicht wieder und dann greifen wir an. Und der Schwabi zittert an der Strecke oder zu Hause. Hoffentlich ist keiner schneller.
Bis die Tage. Euer Jürgen
Ein Sommertag in Berlin
Was war mein Ziel. Im Gegensatz zu den anderen "Rennsemmeln" hatte ich mir 4:45 vorgenommen, aber auch einfach Spass unterwegs zu haben, die Stadt und die Leute zu genießen.
Am Samstagfrüh mit dem Zug nach Berlin abgereist, war ich mittags recht flott in Tempelhof, um meine Unterlagen zu holen. Tja, hier herrschte etwas Chaos, da viele, aber auch ich die Anmeldebestätigung nicht per mail bekommen hatten. Also, erstmal Schlangestehen, nach kaum einer dreiviertel Stunde hatte ich das Ding, um dann durch die Messe zu hetzen, ich hatte ja noch einen Termin. In aller Ruhe wollte ich die 20 Jahr - Feier von Alba Berlin genießen, man muss als "Alba- Killer" sich doch das Futter der nächsten Saison anschauen. Dies ist mir auch gut gelungen, es war ein richtig nettes Event mit den alten Recken Harnisch, Rödl und Co. Abends noch ne kleine Portion Nudeln und dann ins Bett.
Fünf mal aufgewacht, bis endlich der Wecker geklingelt hat, dann raus zum Frühstück, wo man bekannte Gesichter aus Burgebrach und Bamberg traf.
Nun ab in die U - Bahn zum Potsdammer Platz, hier noch ein Schwätzchen mit 2 netten Spaniern und nach einiger Sucherei am Start (H) mit meinem Kumpel Rafael Penalba aus Buttenheim.
Spannung baut sich auf, ein bisschen Gänsehaut wenn alles klatscht und los geht´s.
Ich hatte mir fest vorgenommen ganz ruhig loszulaufen, fühlte mich gut und lag mit 6:00 / km recht gut, lies mich aber etwas verleiten. Immer wieder kam man auch dazu ein paar Worte mit der Umgebung zu wechseln, man motivierte sich gegenseitig und genoss auch das schöne Wetter. Meine Flasche füllte ich zum ersten mal bei km 9 vollständig nach und weiter gings. So 10 km in exakt einer Stunde geschafft und gut drauf, also liege ich im Soll. 10 km und 1:08 Std. weiter merke ich, dass die Wärme mir heute zu schaffen macht, aber immer kräftig den Schweiß ausgleichen und trinken, trinken...
Meinen Mitstreiter Rafael hatte ich beim Halbmarathon dann endgültig verloren, aber wir liefen auch jeder in seinem Tempo. So nun sind wir bald bei km 30, die Beine werden auch schon etwas schwerer, aber was mich eher nervt ist meine Ferse. Bei jedem Schritt zieht ein Schmerz aussen hoch, was soll das sein? Nein - nicht bange machen lassen denke ich, ich komm im Ziel an, und wenn ich Walken muss.
Also ein paar Schritte gehen, dann versuch ich´s wieder, es geht ein bisschen. Die anderen sind sicher schon im Starbucks ist mein Gedanke, aber was solls.
Insgeheim denke ich schon noch manchmal an die 5 Stunden, aber irgendwann sind die auch "erledigt" Etwas Ärger kommt auf, ich weiß eigentlich nicht so recht auf was, außen auf den Fuß.
So komm ich, wie letztes Jahr mit Asterix und Obelix ins Ziel zwar mit miserablen 5:12:10, aber durchgehalten und geschafft.
Grüße
Thomas
Frank Einwag
Nevado Berlinus
Einer meiner härtesten sportlichen Kämpfe (vergleichbar mit ersten Schritten beim Höhenbergsteigen in Peru zwischen 5 und 6.000 Meter, Namen wie Nevado Urus, N. Ishinca oder N. Pisco kommen in Erinnerung).
Jetzt also gilt es den Nevado Berlinus zu bezwingen. Höhe über NN 6001m entspräche 2:59,59. Erstmals eine richtige Laufvobereitung durchgezogen, sogar an Greif orientiert aber etwas reduzierter. Gute Trainingszeiten erreicht. Tempoläufe der letzten Wochen locker im geplanten Wettkampftempo durchgehalten. Zum Teil viel schneller. Dann auf einmal die Woche vor Berlin, fühl mich Platt, leer, Beine schwer, erstmals in meinem Leben Lippenherpes. Das ist halt die Aufregung, ein gutes Zeichen der Körper erholt sich jetzt und ist das nicht mehr gewohnt. Die anderen sagen das ist ein gutes Zeichen dem Lauf sich nicht so zu fühlen. Also gut passt alles. Beruhig dich dein halbmarathon in altötting zeigt ja das alles passt 1:26,16 ohne voll am Limit gewesen zu sein wurden für deine absolute Marsthontraumzeit sprechen. Dann Berlin, Wahnsinnsstimmung schon am Vortag bei der Startnummernausgabe, Aufregung wächst ins Unermessliche. Dann Wettkampftag, einlaufen nach Rudelplan mit Jürgen dann reinpressen in Startblock C. Massen, Massen, Massen Puls 110 vor dem Start ganz schön hoch. Naja halt aufgeregt. Startschuss absolute Gänsehaut und los. Bis Kilometer fünf schwierig das Tempo zu finden, schon 1 Minute verloren. Jetzt versuchen den Rhythmus bei 4:15er Zeiten zu finden. Bis Kilometer 15 hab ich so das Gefühl den Rhythmus zu finden, dann merk ich schon der Puls ist ganz schön am Limit. Mist, muß auch ganz schon drücken für die Zeit. Durchgangszeit beim HM 1:30,05 das wäre die gewünschte Zeit aber mit einem anderen Körpergefühl. Eigentlich weiß ich schon, das wars. Bei Kilometer 24 ist alles vorbei. Treffe noch Oli, dem das gleiche Schicksal wiederfährt. Wenn es jetzt schon so schwer fällt wie soll das dann bei km 35 sein. Aufgeben? Weiterlaufen? Aufgeben? Aufgeben gibts so schon nicht und in Berlin gleich zehnmal nicht. Ich will einmal im Leben in diesem Marathon durch das Brandenburger Tor laufen, also Kampf bis zum Umfallen. Außerdem sitzen unsere Lieben und Fans auf der Zieltribüne und die will ich auch nicht enttäuschen. Also diese 2 großen Motivationen haben mich durchhalten lassen. So jetzt läufst du bis km 25 dann hast du schon mehr gelaufen als noch ausstehen, dann bis 28 dann ist die 30 nicht weit. Dann schaffst auch 32, weil bis 35 kommst du dann auch. So und nun noch 3 km bis 38, die letzten vier schaffst du auch irgendwie. Ist das jetzt hart, auf gehts kämpfen, du schaffst es, jetzt hast es bald sag ich mir und da, da hör ich zum erstenmal was so wirklich. Meine Gedanken werden mir wie wahnsinnig von tobenden Berlinermassen zu geschrien. Absoluter Wahnsinn ab Kilometer 39 bis ins Ziel absolutes gänsehautgefühle durchs Brandenburgertor und durch Ziel da sind sie unsere Fans und Freunde. Bin Stolz auf dich Einwag das du das noch so durchgezogen hast. Hut ab. Bloß das nächste mal merkst du gefälligst eher, ob was geht oder nicht und nimmst einfach mehr raus, nimmst diese Wahnsinnsstimmung mehr mit sonst schepperts. Zuletzt vielen dank dem Laufteam memmelsdorf ohne euch hatte ich keinen Marathon gelaufen und schon gar nicht so schnell. Danke.
P.S. Und Olli ich Greif mit dir nochmal dieses Jahr an aber ohne Greif. Wir sprechen uns dazu noch aber du weißt Bescheid.
Frank
Thomas Göller
Ein Sommertag in Berlin
Was war mein Ziel. Im Gegensatz zu den anderen "Rennsemmeln" hatte ich mir 4:45 vorgenommen, aber auch einfach Spass unterwegs zu haben, die Stadt und die Leute zu genießen.
Am Samstagfrüh mit dem Zug nach Berlin abgereist, war ich mittags recht flott in Tempelhof, um meine Unterlagen zu holen. Tja, hier herrschte etwas Chaos, da viele, aber auch ich die Anmeldebestätigung nicht per mail bekommen hatten. Also, erstmal Schlangestehen, nach kaum einer dreiviertel Stunde hatte ich das Ding, um dann durch die Messe zu hetzen, ich hatte ja noch einen Termin. In aller Ruhe wollte ich die 20 Jahr - Feier von Alba Berlin genießen, man muss als "Alba- Killer" sich doch das Futter der nächsten Saison anschauen. Dies ist mir auch gut gelungen, es war ein richtig nettes Event mit den alten Recken Harnisch, Rödl und Co. Abends noch ne kleine Portion Nudeln und dann in´s Bett.
Fünf mal aufgewacht, bis endlich der Wecker geklingelt hat, dann raus zum Frühstück, wo man bekannte Gesichter aus Burgebrach und Bamberg traf.
Nun ab in die U - Bahn zum Potsdammer Platz, hier noch ein Schwätzchen mit 2 netten Spaniern und nach einiger Sucherei am Start (H) mit meinem Kumpel Rafael Penalba aus Buttenheim.
Spannung baut sich auf, ein bißchen Gänsehaut wenn alles klatscht und los geht´s.
Ich hatte mir fest vorgenommen ganz ruhig loszulaufen, fühlte mich gut und lag mit 6:00 / km recht gut, lies mich aber etwas verleiten. Immer wieder kam man auch dazu ein paar Worte mit der Umgebung zu wechseln, man motivierte sich gegenseitig und genoss auch das schöne Wetter. Meine Flasche füllte ich zum ersten mal bei km 9 vollständig nach und weiter gings. So 10 km in exakt einer Stunde geschafft und gut drauf, also liege ich im Soll. 10 km und 1:08 Std. weiter merke ich, dass die Wärme mir heute zu schaffen macht, aber immer kräftig den Schweiß ausgleichen und trinken, trinken...
Meinen Mitstreiter Rafael hatte ich beim Halbmarathon dann entgültig verloren, aber wir liefen auch jeder in seinem Tempo. So nun sind wir bald bei km 30, die Beine werden auch schon etwas schwerer, aber was mich eher nervt ist meine Ferse. Bei jedem Schritt zieht ein Schmerz aussen hoch, was soll das sein? Nein - nicht bange machen lassen denke ich, ich komm im Ziel an, und wenn ich Walken muss.
Also ein paar Schritte gehen, dann versuch ich´s wieder, es geht ein bißchen. Die anderen sind sicher schon im Starbucks ist mein Gedanke, aber was solls.
Insgeheim denke ich schon noch manchmal an die 5 Stunden, aber irgendwann sind die auch "erledigt" Etwas Ärger komt auf, ich weiß eigentlich nicht so recht auf was, außen auf den Fuß.
So komm ich, wie letztes Jahr mit Asterix und Obelix ins Ziel zwar mit miserablen 5:12:10, aber durchgehalten und geschafft.
Grüße
Thomas