Die Herren 1 des SC Memmelsdorf war am vergangenen Samstag zu Gast beim SC Freising in der Regionalliga Südost. Gleich zu Beginn der Aufwärmenphase war jedem deutlich anzusehen, wie motiviert und konzentriert man auf das Spiel ist, um wichtige Punkte gegen den Abstieg mit nach Memmelsdorf zu nehmen. „Never change a winning Team“ – so Trainer Michael Werner, der die gleiche Startformation auf das Feld beorderte, die in der Vorwoche so hervorragend gegen VGF Marktredwitz agiert hatte.
Dementsprechend hat das Team die ersten spektakulären Szenen des Spiels auf seiner Seite. Mit druckvollen Aufschlägen und den Memmelsdorfer Gegenangriffen konnte Freising keine Punkte erzielen. Der Druck konnte bis zum Satzende aufrechterhalten werden, so ging der erste Satz mit 25:21 für den SC Memmelsdorf aus.
Im zweiten Satz kam aber die Ernüchterung. Die Konzentration sank, die Mannschaft schien alles vergessen zu haben, was sie in den vorherigen Minuten so überragend gemacht hat, und geriet schnell in Rückstand. Durch viele Aufschlagfehler und wiederum sensationellen Blockpunkten der Gastgeber aus der Münchner Vorstadt konnten die Memmelsdorfer nur dem Gegner hinterherlaufen. Trainer Michael Werner versuchte mit beiden Auszeiten das Team wieder auf die Richtige Spur zu bringen. Spieler Michael Wiechmann grüßte das bekannte Phrasenschwein: „Jungs, wir müssen auch einen Satz verlieren können um das Spiel noch zu gewinnen“. Mehrfache Spielerwechsel brachten den Stammkräften die kurze Pause um sich auf den kommenden Satz vorzubereiten. Der Satz musste mit 25:12 abgehakt werden, von der Bank gekommen versuchten Julian Sears auf der Diagonalposition den Druck auf den Gegner hoch zu halten um ihm keine Möglichkeit des Erholens zu gönnen.
Der dritten Satz, wieder mit der Startformation auf dem Feld und einer gehörigen Portion Spielwitz auf Seiten des SCM, konnte von Beginn an offen gestaltet werden. In dieser Phase des Spiels zeigte sich dann die Klasse des wohl zu Unrecht im unteren Tabellendrittel zu findenden Gegner, der nun aufgedrehte und entfesselt aufspielte. Ein harter Schlagabtausch entwickelte sich auf beiden Seiten des Netzes. Freising war aber vor allem in der Abwehr mit ihren spektakulären Rettungsaktionen überlegen. In dieser Phase zeigten auch die Beiden Diagonalspieler ihre Klasse, ob aus dem Hinterfeld oder direkt am Netz punkteten neben Gerald Schlegel auch der Freisinger Goisser. Die Wiedergutmachung nach einem unkonzentrierten zweiten Satz gelang, einem aufopferungsvoll kämpfenden Gegner gelangen die entscheidenden Aktionen zum Ende des Satzes und entschieden diesen mit 22:25 für sich.
Bis zur Mitte des vierten Satzes wieder der schwergängige Spielverlauf wie schon im Satz Zwei. Bei einem Rückstand von 5:8 wurde der frischen Mittelblocker Rene Schüler eingewechselt, um die gegnerische Angriffe möglichst im Block zu entschärfen. Ein zweiter, ungewöhnlicher Wechsel hat zwei Punkte später, beim 5:10 Rückstand. Trainer Micheal Werner schickt Gyula Lakatos auf das Feld, zum Erstaunen der 10 mitgereisten Fans aber nicht auf seine gewöhnliche Zuspielposition, sondern als Annahmespieler. Stabilität und Ruhe in die Annahme waren die Absichten hinter diesem Coaching-Move. Dass es keine schlechte Idee war resultierte in einer Freisinger Auszeit beim Spielstand von 15:15. Der Spielstand ausgeglichen und ein wie ausgewechselte Mannschaft um Zuspieler Tobias Werner präsentierten sich den Freisinger Spielern in dieser Phase. Bärenstärke Angriffe von Mittelblocker Stefan Maier und Außenangreifer Zhenya Nesterov haben das Spiel wieder zu einem hochklassigen Volleyballabend verwandelt. Das SCM Team hat sich durch eine außerordentliche Teamleistung von dem deutlichen Rückstand zurückgearbeitet. Zwar versuchte Freising beim Spielstand 23:23 die letzte Auszeit zu nehmen, im Anschluss waren die Männer aus der Bamberger Vorstadt nicht mehr zu bremsen. Der vierte Satz wurde frenetisch gefeiert als der SCM diesen mit 26:24 auf seine Seite brachte. Damit wurde der Spielverlauf gedreht und das Tiebreak musste die Entscheidung über den Tagessieg bringen.
Der KO-Satz, Spielerisch auf dem gleiche Niveau, welches schon den vierten Satz bestimmt hatte. Starkes Ballwechsel auf beiden Seiten, wobei keines der Teams den Gegner davon ziehen ließ. Der Seitenwechsel erfolgte bei Spielstand von 8:7 für Memmelsdorf. Beim 13:13 Gleichstand hat nun letztlich die Nervenstärke entschieden, die leider beim SC Freising stärker war. Nach einem Aufschlagfehler des SCM und eine nachfolgenden Annahmefehler konnte sich der SC Freising über die 2 Tabellenpunkte freuen, und ein hart erkämpfter Punkt geht immerhin mit nach Memmelsdorf. So steht der SCM auf Platz 8 in der Tabelle, punktgleich mit dem SC Freising.
Die Spieler des SCM werden am nächsten Samstag alles geben, um weitere Punkte am letzten Spiel der Hinrunde gegen Bayreuth zu erringen, um die Rückrunde in Januar ohne Druck zu starten.