Tiebreak. Spielstand 9:8 aus Sicht des SC Memmelsdorf. Der Donaustaufer Außenangriff wird mit einem spektakulären Monsterblock von Martin Knobloch abgewehrt. Doch das Schiedsgericht gibt den Ball irrtümlich „Aus“ und der SVD kann zum 9:9 ausgleichen.
In der Folge entwickelt sich ein offener Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Oberpfälzer Gastgeber. 15:13 nach Punkten, Endstand 3:2. Wieder einen Tiebreak verloren. Wieder gegen einen direkten Konkurrenten aus dem Tabellenmittelfeld. Wieder zwei wichtige Punkte liegen lassen. Und wieder eine lange Anreise ohne glückliches Ende.
Doch von vorne.
Spielertrainer Jochen Neumerkel hatte die Mannschaft gut vorbereitet und darauf hingewiesen, wie wichtig dieses Spiel sei und dass jeder mit allem rechnen solle und bereit sein muss, auch „dreckige“ Bälle abzuwehren. Verzichten musste er dabei auf die vier fehlenden Spieler Martin Hüsener, Simon Eichler, Stefan Kolb und Julius Elting. Mit der Rückkehr des etatmäßigen Liberos Thomas Beger erhoffter sich Neumerkel jedoch wieder mehr Stabilität in der Annahme und Abwehr gegenüber dem letzten Spiel beim TV Mömlingen.
Im ersten Satz konnten die herren eins die Vorgaben auch bis zum 12:9 gut umsetzen. Dann jedoch entstand ein Bruch – bedingt durch eine starke Aufschlagserie des Donaustaufers Pfaller – und der SCM lief in der Folge einem nicht mehr einzuholenden Rückstand hinterher. Satzende 25:21.
Im zweiten Durchgang stellte der Trainer um, brachte den „Neuzugang“ Tim Schmelzer auf Außen, Mittelblocker Knobloch rückte auf die Diagonale um den Block dort zu verstärken. Hannes Breuninger kam nun in der Mitte zum Einsatz.
Jedoch auch diese taktische Umstrukturierung brachte nicht den erhofften Erfolg. Unkonzentriertheiten in der Abwehr und viele Eigenfehler ließen am Ende wieder die Gastgeber jubeln. Erneut 25:21. Stand 2:0 SV Donaustauf.
In der Satzpause eine brennende Motivationsrede des Spielertrainers. „Wenn wir dieses Spiel nicht gewinnen, stecken wir ganz schnell im Abstiegskampf!“
Das Team scheint sich diese Worte zu Herzen genommen zu haben. Wieder mit Knobloch und Stefan Maier auf der Mittelposition, Schmelzer in der Diagonalen und den beiden Außenangreifern Neumerkel und Michael Werner spielten sie sich in einen wahren Rausch. Libero Beger brachte ein ums andere Mal saubere Annahmen zum Zuspieler Tobias Werner, der wiederum mit seinen gelungenen Pässen die gegnerischen Blockspieler vernarrte. Die Abwehr stand sauber, der Block machte seinem Namen alle Ehre und die Fans in der Donaustaufer Mehrzweckhalle verstummten.
Die herren eins machte ordentlich Dampf und konnte den Satz deutlich und völlig verdient mit 25:17 für sich entscheiden. Stand 1:2.
Der vierte Durchgang war ein Abbild von Satz 3. Druckvolles Spiel machte es dem Gastgeber zeitweise unmöglich, irgendetwas entgegen zu setzen. Zwei kurze Schwächephasen auf Memmelsdorfer Seite ließen die Oberpfälzer wieder herankommen (14:13, 22:23). Am Ende aber machten die SCMler alles richtig und holten sich auch diesen Satz mit 25:22. Ausgleich 2:2.
Mit Rückenwind und der Erkenntnis, mit viel Moral ein verloren geglaubtes Spiel herumgerissen zu haben, ging es in den alles entscheidenden fünften Satz. Bis zum 9:6 lag man klar auf der Gewinnerseite. Dann zwei Eigenfehler. 9:8.
„Vielleicht sollte ich einfach nicht mehr so deutlich blocken“ so der abschließende Kommentar des tragischen Helden Knobloch.
„ Wir hatten heute am Ende Pech. Aber Pech muss man sich erarbeiten.“ Diese weisen Worte sprach Kapitän Maier nach Spielende. „Mit welcher Moral und welchem Einsatz wir die Donaustaufer in den Tiebreak gezwungen haben, war schon sehr respektabel. Nach den letzten Wochen hätten wir dieses Spiel eigentlich mit 0:3 verloren.“ Und dann war da am Ende eben noch die Sache mit dem Schiedsgericht und dem Pech…
SC Memmelsdorf: Werner M., Neumerkel, Breuninger, Wenzel, Knobloch, Werner T., Maier, Neufeld, Schmelzer, Beger