Mit einem mühsamen 3:1 (25:21, 29:31, 26:24, 25:7) gegen Neuses und einem zuvor bitteren 0:3 (21:25, 26:28, 17:25) gegen Ebern konnten am vergangenen Samstag immerhin die ersten 3 Punkte der Saison eingefahren werden.
Mit dem TV Ebern hatte das wambosche Team gleich den Tabellenzweiten zur Aufgabe. Trotz des Wissens um die Bedeutung des zweiten Spiels gegen Neuses, schielte man auf 6 Punkte und wollte Ebern ein Bein stellen. Qualitativ wurde das Team durch die lebende Memmelsdorf-Legende Jochen Neumerkel verstärkt. Komplettiert wurde die Erfahrung durch Wambo, McCoy und Martin. Steffen, Lukas und Felix sollten mit jugendlichen Elan und Schnelligkeit für Überraschungen sorgen. Alles gut also...beim Stand von 21:17 aber ging nach einer souveränen Leistung plötzlich gar nichts mehr und man verlor mit 21:25. Ebern machte zu diesem Zeitpunkt durch "raffinierte" 2. Bälle auf sich aufmerksam. Zusätzlich in dieser Situation verhinderten die zitternden Knie und die mentale Schwäche des gegnerischen Blocks das Zugeben einer Berührung eines wunderbar vorgetragenen Aufsteigers durch Steffen.
Angestachelt vom ersten Satz erarbeitete man sich eine zwischenzeitliche 17:11 Führung. Lukas hatte bombige Angriffe über die 4. Aber auch mehrere Satzbälle reichten nicht. Der Stachel saß dann doch tiefer, als gedacht und der 3. Durchgang ging verdient an die Gastgeber.
Die Schiedsrichter machten übrigens auf sich aufmerksam, indem sie überproportional viele Bälle der Memmelsdorfer als geführt oder doppelte Berührung abpfiffen. Ebern war hier wohl anscheinend technisch weit überlegen... Wir freuen uns jetzt schon auf das Rückspiel!
Nachdem sich die Memmelsdorfer von der Qualität der Neuseser im zweiten Spiel überzeugen konnten, war die 3-Punkte-Pflicht akut.
Johannes Elb rückte in diesem Spiel auf die Mittelblockerposition. Kaufi sollte dirigieren und Lennert kam zu seinem verdienten Einsatz auf der 4.
Im ersten Satz führte man schnell und sicher mit 20:12, um es am Ende wieder ordentlich spannend zu machen. "Über die Ziellinie gerettet" kann man dann bei 25:21 sagen. Der zweite (und eigenlich auch der dritte) Satz wird im saisonübergreifenden Kuriositäten-Rückblicks-Kabinett wohl einen Platz unter den Top 3 erhalten. Nicht nur, dass wieder viele Bälle von Memmelsdorf als "unsauber" abgepfiffen wurden, wurde ein einhändiger Block von Jochen als Übergriff (da Angriff) und danach als Netzberührung (da Block) vom Schiedsgericht gewertet. Somit gräpelte das Spiel so vor sich hin, mit nimmermüden Neuseser Spielern (was das Hineinrufen von vermeintlich unsauber gespielten Bällen auf Memmelsdorfer Seite anging). Am Ende konnte man sich aus dem freizeitvolleyballerischen Würgegriff der Neuseser nicht mehr befreien und gab den Satz nach einer Umknick-Aktion von Steffen, was wieder zu Unruhe im Team führte, ab.
Geplettet vom Satzverlust, fand man sich beim Stand von 12:20 vor dem punktemäßigen Nichts wieder. Doch nun drehte das Team den Spieß und zeigte das Kämpferherz, ließ sich nicht mehr von den unmöglichen Zwischenrufen des Gegners nerven und gewann den Satz nach zwei gegnerischen Satzbällen. Der 4. Satz wäre gar nicht mehr der Rede wert, einzig ein wunderbarer Aufsteiger von Martin Winter ist noch erwähnenswert.
Ein Gegner wie Neuses macht es jeder Mannschaft schwer, da sie irgendwie immer noch an Bälle kommen und man ständig "zittern" muss, ob der Ball nicht doch wieder rüber kommt. Somit tritt der Moment der Freude viel später und nicht mehr so intensiv ein.
Der Umstand, hier mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein und das höchst ärgerliche Spiel gegen Ebern, konnte niemanden einen Anlass geben, vor Freude Luftsprünge zu machen.
Stellt man allerdings die Unkonzentriertheiten im zweiten Drittel jeden Satzes noch ab und baut auf der weit verbesserten Annahme auf, so gibt es etwas Hoffnung für den nächsten Spieltag in Hirschaid in einer Woche, wo es wieder um 6 wichtige Punkte gegen zwei Mitkonkurrenten geht.